Auch in diesem Jahr durfte sich der erweiterte Kader der 1. Mannschaft, zuzüglich einer nicht zu verachtenden Anzahl an mehr oder weniger wichtigen Funktionären, über ein Trainingslager in Valencia freuen. Valencia, der Ort, Durchführungsort eines gelungenen Trainingslagers 2019, sollte also wieder Stätte unserer ersten Rasentrainings in diesem Jahr sein.

Tag 1:

Früh morgens zog eine Armada von FcH-Mitgliedern in Richtung Zürich-Flughafen. Wobei auf Grund der Vielzahl an Teilnehmern (Neunundzwanzig Personen) die Kapazität des reservierten Kleinbusses an seine Grenzen gelang. Aus diesem Grund mussten vier tapfere FcHler mit einer Luxuskarrosse, gefahren von einem im entferntesten Sinne auch FcH-Mitglied, in Richtung Flughafen reisen. Was man nicht alles macht für seine Kompanen. Überraschenderweise erschienen alle Teilnehmer pünktlich in Hägendorf, beziehungsweise am Flughafen, im Gegensatz zum Vorjahr. Hier konnte sich der Kassier noch nicht über einen Zustupf in die Mannschaftskasse erfreuen. Beim Check-In wurde deutlich, dass Valencia als Durchführungsort eines Trainingslagers an Bedeutung gewann, waren wir doch nicht die einzige Mannschaft mit demselben Bestimmungsort. Pünktlich in Valencia angekommen, wollten wir unsere Fahrzeuge in Besitz nehmen. Zum ersten Mal liess die spanische Pünktlichkeit zu wünschen übrig. Die vordefinierten Fahrer fuhren gemeinsam mit unseren Guides zum Abholort. Der Rest unserer Truppe wartete auf einem Parkplatz, und wartete, und wartete, und wartete. Eine geschlagene Stunde verging, ehe die Fahrer den Rest einsammeln konnten. Zum Glück sind uns während dieser Zeit die dummen Sprüche sowie der Akku der Musikbox nicht ausgegangen. Ansonsten wäre die Stimmung wohl in den Keller gekippt.

Mit dieser zeitlichen Verzögerung kamen wir beim Hotel an und durften die Zimmer beziehen. Nach dem Einrichten und dem darauffolgenden Mittagessen stand die erste Trainingssession auf dem Programm. Gemäss General Scherz eine lockere Einheit, da wir am Abend noch ein Spiel gegen die einheimische Mannschaft CF Cracks bestreiten durften/mussten. Dass Meinungen auseinander gehen konnten, bewies diese Trainingseinheit. So locker, wie es Tequila-Scherz (Auflösung folgt an Tag 3) prophezeite, war die Einheit für die Meisten von uns nicht. Nun gut, abgehärtet wie wir sind, liessen wir es über uns ergehen. Am Abend, fast zur Champions League Anspielzeit betraten wir das Feld gegen das Team vom CF Cracks. Die Tatsache, dass diese Akademie bereits mehrere Profispieler hervorgebracht hat, liess uns erahnen, dass es ein intensives Spiel werden konnte. Scherz beteuerte, zwei zufällige Teams in Halbzeit 1 und 2 aufzustellen und nicht die voraussichtliche Stammelf von Beginn an ins rennen zu schicken. F. Zemp nahm dies mit einem Schmunzeln zur Kenntnis, so war er doch Teil der Aufstellung der 2. Halbzeit. Er durfte sich also von Beginn weg ansehen, wie unser Gegner das Spieldiktat übernahm. Wir beschäftigten uns in erster Linie mit laufen. Das perfekte, gewässerte Geläuf und die technische Finesse unserer Gegner, machte es uns anfangs schwer, in das Spiel hinein zu kommen. Dabei stach vor allem ihre Nummer 10 mit herausragender Qualität heraus. Verdient lagen wir dann auch mit 1:0 hinten. Mehr und mehr kämpften wir uns, auch mit 1-2 taktischen Fouls, ins Spiel und erspielten uns Aktionen in der gegnerischen Hälfte. So konnte Cuba Dome über rechts durchbrechen und eine scharfe Hereingabe in den Sechzehner spielen. Zum Erstaunen aller Anwesenden bugsierte der Gegner den Ball ins eigene Tor und es stand plötzlich 1:1. Obwohl bereits 3:0 oder 4:0 hätte stehen können, schossen wir den Ausgleich. Spricht für uns. Der Schütze des Eigentores, nota bene die überragende Nummer 10, liess dieses Missgeschick nicht einfach auf sich sitzen. Praktisch im Gegenzug schlenzte der das Spielgerät vom Sechzehner unhaltbar unter die Latte. 2:1 und sogleich der Pausenstand. Für die Meisten hiess es nun Feierabend. Auch in der 2. Halbzeit liessen wir uns nicht abschlachten. Natürlich kam der Gegner zu einer Vielzahl an Chancen, aber auch wir konnten Akzente setzen. Dass es schwierig werden würde, keine weiteren Tore zu erhalten, war klar. Irgendwann kam auch die letzte Gegenwehr zu spät, und die Abwehr wurde überlaufen. 3:1 und wenig später 4:1. Es sollten keine weiteren Tore fallen. Eine Niederlage die selten so akzeptiert wurde und gleichzeitig eine kleine Lehrstunde und vor allem ein intensives Training. Bereits zu später Stunde fuhren wir zurück ins Hotel und anschliessend in den wohlverdienten Ausgang.

Tag 2:

Der Wecker klingelte früh, früher als bei sämtlichen anderen Teams, welche in Valencia weilten. Die Begründung des Betreuerstabs für dieses frühe Aufstehen war, dass wir während dem Tag dafür mehr freie Zeit hätten, was nicht vollkommen der Realität entsprechen sollte. Nichtsdestotrotz machten wir uns früh morgens zum Frühstück und im Anschluss pünktlich zum Training, welches um 09:00 Uhr startete. Die Qualität des Trainings war, in Anbetracht des wenigen Schlafs, mehr als zufriedenstellend. Nach 90 intensiven Trainingsminuten ging es zurück ins Hotel und zum verdienten Mittagessen. Als der nächste Termin bekannt gegeben wurde, merkte jeder, dass die viel versprochene Freizeit nicht ganz der Realität entsprechen sollte. Strandfussball hiess die Devise. Der bei der Mannschaftseinteilung stets unparteiische Assistenztrainer B. Hubi, der niemals Teams zu seinen Gunsten und zu Ungunsten Anderer zusammenstellen würde, stellte die Teamzuteilung vor. Zu Beginn des Turniers zeigten sich zwei potenzielle Verliererteams, in welche aber unerwartetes Potenzial schlummerte. Und so kam es, wie es kommen musste. Das überraschende Verliererteam des Beachsoccer-Turniers hiess «Linke Klebe». Claude, Miro Blenke und Robin durften als Strafe das eiskalte Wasser mit anschliessendem Sandpeeling geniessen. An der Spitze thronten gleich drei Teams mit gleicher Punktezahl. Auf dem ersten Platz landete widererwarten ein Team von Vätern und werdenden Vätern. Diese hatte auch ein Schiedsrichterentscheid zur Folge, da René es nicht sein lassen konnte, aktiv ins Turnier einzugreifen. Die Zuschauer tobten. Er entschied in einem Spiel auf Strafstoss, obwohl er einer Möwe beim Kacken zuschaute, anstatt sich aufs Spiel zu konzentrieren. Welch ein Malheur des anscheinend nicht so erfahrenen (Un)Parteiischen. Nun gut, das benachteiligte Team hielt wenigstens den MVP und Topscorer MB4 und Autor dieses Berichtes in seinen Reihen. Ein Schwacher Trost, der durch die Torwart-Garde mit einem Bier skandiert wurde. Das Turnier wurde mit einem gemeinsamen Getränk in der Strandbar beendet. René nippte an seinem Panaché.
Das Nachtessen nahmen wir gemeinsam in einem Restaurant zu uns. Dabei durften wir erneut viele verschiedene Spezialitäten und Getränke zu Gemüte führen. Nach dem Essen verwöhnte uns die erste Sängergruppe, welche ihr Debut in einem Trainingslager gaben, mit schrecklichem Katzengejaule. Sandro, Silas und Gianni vermochten die Juroren nicht zu überzeugen und standen verdient nicht im Recall. Den Abend liessen wir wiederum im gemeinsamen Ausgang ausklingen.

Tag 3:

Natürlich klingelte auch am 3. Tag der Wecker früh. So früh, dass es wieder einmal 3 Spieler schafften, nicht im Training zu erscheinen, worüber sich die Mannschaftskasse sehr freute. Das Training verlief erneut mit akzeptabler Qualität, was natürlich auch dem Trainergespann nicht entgangen ist. Es gab sogar ein kleines Lob zu hören, was vor allem die älteren Spieler überraschte, da solche Töne sehr selten sind. Nach dem Training durften wir uns auf einen freien Nachmittag freuen, welcher noch Jahrzehnte in Erinnerung bleiben sollte. Der Nachmittag startete mit den ersten Einzelgesprächen zwischen, Trainer, Sportchef und deren Starspielern. Sie hielten Reden über Motivation und Vorbilddasein, welches die genannten «Star»spieler gegenüber den Jüngeren inne halten sollten. Manch Einer war mit dieser Kritik natürlich nicht einverstanden, liess sie aber über sich ergehen, womöglich mit dem Wissen, dass sich der Spiess ein paar Stunden später drehen sollte. Nach den Gesprächen und dem Mittagessen zog es ein paar Spieler in die Innenstadt, andere verweilten im Hotel. Der Staff schloss sich der Truppe an, welche die Innenstadt erkundete, jedoch mit einem anderen Ziel. Das Gespann liess sich von den Sehenswürdigkeiten nicht beirren und lief schnurstracks in Richtung Hard Rock Café. Was sich dort abspielte, wissen nur die Beteiligten. Fakt ist, dass jeder der Anwesenden mit, nennen wir es, «leichtem Schwips» zurück im Hotel angekommen ist. Besonders hart traf es unseren Cheftrainer, dem normalerweise sogar ein Bier zu stark ist und er es daher jeweils mit Citro versüsst. Nun gut, der Bussenkatalog, den der Trainer für die Mannschaft geschrieben hat, gilt natürlich auch für ihn. Er sollte, gemeinsam mit dem Trainer der 2. Mannschaft, der ebenfalls vor Ort war, der Erste sein, der es schaffte, das Abendessen zu verpassen. Sehr zur Freude der Spieler, insbesondere der alten Innenverteidigergarde. Die konnten es sich natürlich nicht nehmen, dem schlafenden Trainer einen kleinen Besuch abzustatten. Er bemerkte davon etwa so viel, wie Noah von den taktischen Erklärungen vor einem Spiel, nämlich nichts. Das Nachtessen war erneut vorzüglich, mit einem weiteren Highlight als Nachtisch. Die nächsten Chorknaben schritten zur Tat. Ben und Bas, Aussehen: Boyband, Gesang: kaputte Klospüle. Erneut leider kein Weiterkommen für die Sänger, die sich aber selbstverständlich sehr viel Mühe gaben. Danach verweilten wir noch kurz in einer «Quartiersbeiz», ehe wir den Abend erneut im Ausgang ausklingen liessen. Die Müdigkeit war jedoch allen anzusehen, so dass die Nacht für alle schnell zu Ende ging.

Tag 4:

An diesem Morgen fand, glücklicherweise, die letzte Trainingseinheit statt. Die Qualität selbstverständlich wieder überdurchschnittlich. Nach dem Training verliessen bereits 2 Spieler das Lager. Der Trainer hatte genug. Natürlich genug vom Tequila und nicht genug von den beiden Spielern. Diese reisten aus privaten Gründen einen Tag früher ab. Dem Rest bot sich am Nachmittag ein weiteres Highlight, ein Go-Kart-Rennen. Dort zeigte sich, dass Noah den Führerschein wohl nie erhalten würde. Als abgeschlagener Letzter beendete er das Rennen. Da zu viele FcH-Rennfahrer vor Ort waren, wurden nach dem Qualifying zwei Gruppen gebildet. Den Sieg bei der langsamen Gruppe holte sich Assistenztrainer und Vorbereitungsschleifer Beni. Den Tagessieg holte sich, Dominik W., der froh sein konnte nicht mehr 0.0 haben zu müssen. Sonst wäre er womöglich disqualifiziert worden. Beim letzten Abendessen traten überraschenderweise gleich zwei Sängergruppen auf. Da René und Brudi am Vortag das Essen verschliefen, durften sie nebst den letzten Debutanten, ihr Gesangstalent beweisen. Leider bewiesen auch diese Talente, dass sie mehr auf den Fussballplatz, als auf die Bühne gehören.

Tag 5:

Der letzte Tag stand im Zeichen der Heimreise. Deutlich zu früh wurde die Heimreise angetreten. Silas freute die Wartezeit am Flughafen so sehr, dass er die Postkarten, welche wir an ausgewählte Personen sendeten, gleich 2x schreiben wollte. Er schaffte es doch tatsächlich einen vorgeschriebenen Text nicht fehlerfrei auf die Karte zu bringen. Noch schlimmer, er packte gleich zwei Empfänger auf die Karte, anstelle von einem. Zum Glück ist er der Jüngste im Bunde und hat daher noch viel Zeit, sich im Karten schreiben zu üben.

Erneut ging ein hervorragendes Trainingslager zu Ende. Es darf bezweifelt werden, ob wir diese Rekordzahl an Teilnehmern noch einmal überbieten können. Es würde uns aber nicht wundern, bei dieser genialen Truppe. Danke an die Organisatoren, Teilnehmenden und natürlich auch ein grosses Dankeschön an die Sponsorenvereinigung und den 100er Club, ohne die ein solches Lager nicht möglich gewesen wäre.