Endlich konnten wir wieder einmal bei perfektem Fussballwetter und ziemlich gut bespielbarem Terrain ein Meisterschaftsspiel bestreiten.

Beide Teams waren schon zu Beginn der Partie engagiert und so kam es, dass Welschenrohr bereits in der 1. Minute einen Torschuss verbuchen konnte. Obwohl wir wussten, dass sie über Eckbälle und Freistösse viele Tore erzielen, durften sie nach 60 Sekunden bereits den ersten Corner treten. Etliche weitere sollten folgen, vor allem im ersten Durchgang. Spoiler: Erstaunlicherweise führte kein solcher zu einem Gegentreffer.

Rund 2 Minuten später konnten wir zu unserer Paradedisziplin, welche normalerweise eher zu Gegentoren führt, ansetzen. Ein Einwurf auf der rechten Aussenbahn fand zum Erstaunen unseres Trainers den eigenen Mann. Dies lag wohl an den Zusatzschichten im Seniorentraining, welche Bitterli auf sich nahm. Anschliessend konnte Gipsy einen an sich harmlosen Querpass durch den 5-Meter-Raum spielen, bei welchem der gegnerische Verteidiger ihm vormachte, wie ein Stürmer solche Bälle zu verwerten hat. 1:0 für uns durch ein Eigentor. An diesem Abend sollte das Glück endlich wieder einmal mehrheitlich auf unserer Seite liegen.

Im Anschluss mussten wir wieder unzählige Eckbälle gegen uns verzeichnen, bei denen oftmals auch der Gegner zum Kopfball ansetzen konnte. Zum Glück blieben allesamt auf Grund des Unvermögens der Gegner sowie dem Einsatz unseres Torwarts erfolglos. Ein schneller Gegenstoss über die rechte Seite führte aber dennoch zum Ausgleich. Ein satter Schuss aus der Strafraumecke fand den Weg an Nick vorbei ins Tor. Durch diesen Treffer wurden die Thaler stärker und wir sahen uns in erster Linie gezwungen zu verteidigen, was uns aber nicht davon abhielt offensiv Nadelstiche zu setzen. Mit etwas mehr Präzision wäre sogar ein weiterer Treffer möglich gewesen. So ging es mit 1:1 in die Pause.

Dem Trainer gefiel unser Zweikampfverhalten und vor allem die zahlreichen Eckbälle für den Gegner ganz und gar nicht. Er legte uns ans Herz, dies doch bitte zu unterlassen, sollten wir hier etwas Zählbares mitnehmen wollen. Gesagt, getan. Wir fingen an, mehr Zweikämpfe zu gewinnen und liessen dem Gegner zwar immer noch Corner zukommen, aber nicht mehr in der Menge wie in Durchgang eins.

Gedanklich war wohl Welschenrohr noch in der Kabine, als Einwurfspezialist Bitterli wieder zu einem Offensiv-Einwurf ansetzen durfte. René traute wohl seinen Augen nicht, denn der Einwurf fand Beni, welcher alleine auf den gegnerischen Torhüter marschieren konnte. Zum Glück wurde er im 16er gefoult, denn keiner der Spieler glaubte wirklich daran, dass der Schalker-Junge diese Chance verwerten würde. Dafür schnappte er sich den Ball und verwandelte den Elfmeter souverän. 2:1 kurz nach der Pause, das hätten wir wohl vor der Partie so unterschrieben.

Im Anschluss waren gute Torchancen für einige Zeit Mangelware. Natürlich wieder hie und da den ein oder anderen Standard für unseren Gegner. Aber ohne diese, wären sie wohl heute früher vom Platz gelaufen. Erst recht als Claude einen Ball auf der linken Abwehrseite eroberte und das Spielgerät an der Linie entlang auf Dauerläufer Bernardeschi schlug. Davide, wie wir ihn nennen, trieb den Ball Richtung Strafraum und bediente Noah mustergültig. Dass er nicht selber aufs Tor schoss, war seiner Kondition zu verschulden. Noah machte in dieser Situation seinem Spitznamen alle Ehre und schob cool zum 3:1 ein. Zu diesem Zeitpunkt waren rund 70 Minuten gespielt. Ein paar Minuten später zeigten die Welschenrohrer, dass sie das Toreschiessen nicht verlernt hatten. Hätte man, das Spielfeld gedreht, wäre dies der Anschlusstreffer gewesen. Dem war aber nicht so. Durch ein weiteres Eigentor, ein schlecht gespielter Rückpass des Verteidigers, hiess es 4:1 für uns. Bei der nächsten Aktion durften wir erfahren, dass unser Stürmer mit Baujahr 2000 doch Nerven besitzt. So cool wie er beim 3:1 blieb, so schwach war der zweite Penalty geschossen, der uns zugesprochen wurde. Zu erwähnen gilt es, dass Flöru sich des Sieges zu sicher war und deshalb Noah zum Elfmeter schickte, was angesichts der guten Leistung unseres Stürmers grundsätzlich nicht die falsche Entscheidung war.

Nun warf der Gegner alles in die Waagschale. Dies und die zahlreichen Provokationen von allen Seiten, sorgten dafür, dass die Schlussphase noch einmal hitzig wurde. Der gute Schiedsrichter hat seinen Beitrag dann auch noch dazu geleistet. Kurz vor Schluss sprach er den Welschenrohr einen schmeichelhaften Elfmeter zu, welchen sie eiskalt verwerteten. Nur noch 4:2, ein paar Minuten vor Schluss. Die Welschenrohrer glaubten nun wieder an den Punktgewinn. Dieser Glaube verstärkte sich kurze Zeit später. Ein harmlos getretener Freistoss, den Nick an 9 von 10 Tagen blind und einhändig fangen würde, liess er so unglücklich fallen, dass er reinkullerte. Wie bereits beim Elfmeterpfiff gab es auch hier ein paar nicht ganz nette Wortwechsel zwischen einigen Spielern, aber auch den Herren an der Seitenlinie. Der Schiedsrichter zeigte 5 Minuten Nachspielzeit an, welche er spontan um 2 weitere Minuten verlängerte. Doch zu mehr als ein paar Eckbällen führten die zusätzlichen Minuten nicht.

Mit einer tollen Mannschaftsleistung vor allem in der zweiten Halbzeit konnten wir auch diese heikle Situation überstehen und die 3 Punkte mit nach Hägendorf nehmen. Super Leistung von allen! Die ersten Danksagungen aus dem Balsthaler Lager liessen nicht lange auf sich warten. Diese mussten ja bereits erfahren, wie es sich anfühlt, gegen uns Punkte liegen zu lassen.

Am Donnerstag geht es weiter mit dem Heimspiel gegen Juventus Dulliken (20:30 Uhr, Breite Hägendorf).