Die wichtigste Personalie des Vereins wurde erst zwei Minuten vor Matchbeginn geklärt, als der etatmässige Berichterstatter Bürgin doch noch auf der Breite erschien und seinen imaginären Notizblock aus der Tasche nahm. Wie seine Teamkameraden, sollte auch er einen eher mässigen Nachmittag haben, verpasste er doch gleich mehrere Tore auf Grund von diversen Ablenkungen.

Nach der Niederlage gegen Wangen auf Grund einer katastrophalen ersten Halbzeit vertraute Trainer Scherz dennoch praktisch auf die gleiche Startelf. Lediglich auf einer Position wurde gewechselt.

Und auch die Startphase gegen das Team aus Winznau, welches sich ebenfalls mit einigen Neuzugängen verstärkte, verlief nicht optimal. Auch in diesem Spiel erspielte sich unser Gegner zu Beginn der Partie die ersten Aktionen in der gefährlichen Zone. Eine davon führte zu einem ersten Aufreger beziehungsweise zu einem Pfiff des Schiedsrichters. Nach einem Ball auf die Winznauer Sturmspitze in oder nahe an den Strafraum fiel der Stürmer infolge des Einsteigens von F. Zemp. Aus 100m Entfernung sah es nach einem klaren Elfmeter aus, wobei natürlich aus dieser Distanz nicht ersichtlich war, wo das vermeintliche Foul passierte. Es war eine knappe Entscheidung und womöglich die Falsche, was aber nichts an der Tatsache änderte, dass Winznau durch einen Strafstoss in Führung gehen konnte.

Durch den Rückstand erwachten wir endlich und glichen durch eine schöne Kombination aus. Claude und Schalt spielten sich durch die Hintermannschaft des Gegners, ehe der Ball zum freistehenden Langhaar-Gipsy gelangte. Dieser liess sich nicht zweimal bitten und schloss gekonnt ab. Wir gaben uns mit diesem Resultat aber nicht zufrieden und doppelten mit einer Standardsituation nach. Eine Freistossvorlage von Schalt verwertet Beni am zweiten Pfosten zur ersten und einzigen Hägendorfer Führung in diesem Spiel. Schlag auf Schlag ging es weiter, Winznau wirkte nicht wirklich verunsichert, im Gegenteil. Wenn dann waren wir es, die mit Unsicherheiten glänzten. So kam es, wie es kommen musste und Winznau glich nach einem Einwurf aus dem Halbfeld und einem Solo ihres Mittelfeldspielers aus. Dabei war unsere Hintermannschaft stets zu weit weg und liess den Gegner machen. Das 2:2 war auch zugleich das Pausenresultat. Der eher mässig auftretende Schiedsrichter stand neben dem Elfmeterpfiff zu Beginn des Spiels einige Male im Rampenlicht, als er zeigte, dass er keine Linie hatte und mal so, mal so entschied. Dies sollten wir in Durchgang 2 erneut zu spüren bekommen.

Die zweite Halbzeit startete mit weniger Action und nach 52. Minuten war der Spuk zu Ende. Trainer Scherz wechselte den schwach agierenden Zemp aus und damit hoffentlich den Sieg ein. Es dauerte rund 15 Minuten ehe der Schiedsrichter und ein Ex-Hägendörfer die Gäste wieder in Führung bringen konnten. Ein klares Foulspiel im Mittelfeld ahndete der Unparteiische nicht und liess laufen. Wir haderten mit diesem Fehlentscheid und schafften es nicht, einfach weiterzuspielen. Dies rächte sich in Form von M. Riso, welcher zur erneuten Führung seiner Farben einnetzte. Wie zu Beginn des Spiels schafften wir es erneut, die Partie auszugleichen. Diesmal wirkte die Hintermannschaft von Winznau unsortiert und nach einem Ball durch die Mitte konnte Coolman enteilen und zum 3:3 ausgleichen. Etwas mehr als eine Stunde war zu diesem Zeitpunkt gespielt. Wer dachte, dass wir es nun schaffen, auf die Siegerstrasse zu gelangen, hat sich leider getäuscht. Wir schlugen uns einmal mehr selber, als der Schiedsrichter in der 75. Minute zum zweiten Mal auf den Punkt zeigte. Dieser Entscheid war zu 100% korrekt und es gab nichts, aber auch gar nichts, zu diskutieren. Der Winznauer Muth, für seine Schusstechnik bekannt, liess es sich nicht nehmen und verwandelte auch den 2. Elfmeter souverän. Unser Torwart Ben schaffte es wieder nicht die richtige Ecke zu ahnen. Er ist im «Elfmeter halten» wohl ähnlich sattelfest, wie zu später Stunde an der Bar…

Leider konnten wir dieses Resultat nicht mehr ausgleichen, obwohl wir die Möglichkeiten dazu hatten. Allen voran Beni, welcher sich zum 2. Mal in die Torschützenliste hätte eintragen können, als er nach einer Flanke von Schalt rund 1.3556 Meter vor dem Tor nicht einnetzen konnte und zugleich den gegnerischen Schlussmann verletzte, welcher ausgewechselt werden musste. Auch der Ersatzkeeper wurde an diesem Tag nicht mehr bezwungen, was dazu führte, dass wir eine unnötige und schmerzhafte Niederlage in Kauf nehmen mussten. Die Tatsache, dass wir uns wieder einmal selber schlugen und in einem ausgeglichenen Spiel als Verlierer vom Platz gingen, schmerzt umso mehr.