Während Bürgin auf dem Rückweg aus Irland war, liefen wir am Samstag um 17 Uhr zuhause gegen Olten auf. Seine Anwesenheitsbilanz lässt sich sehen. Ein Spiel anwesend und fünf Spiele abwesend (einmal davon aus disziplinarischen Gründen aus dem Kader gestrichen). 1 zu 5 also.

1 zu 5 sollte es dann auch am Ende des Tages, aus Sicht der Mannen aus Olten, heissen. Wir freuen uns, dass «dä Börgin» in Zukunft wieder etwas öfter auf der Breite zu sehen sein wird. Scherz wollte ihn eigentlich noch vor Schliessung des Transferfensters loswerden. Die Vereinsführung sprach jedoch ein Machtwort und erklärte ihn für unverkäuflich.

Zum Spiel. Hägendorf startete gut und ging bereits nach 5 Minuten in Führung und Luki montierte mit seinem Tor wieder eines der imaginären Beine an den Trainerstuhl von Scherz. Der Trainer sass also zu diesem Zeitpunkt fest im Sattel. Jedoch hat er die Rechnung ohne mich gemacht. Ich war immer noch sauer, dass er meinen alten Kumpel verkaufen wollte. Nach einem Einwurf nahm ich zwei Schritte Anlauf, um dann Oltens Rakete Xaver Meyer mustergültig zu lancieren. Dieser liess sich nicht zweimal bitten und schob zum Ausgleich ein (dieses Assist brachte mir nach dem Spiel ein Bier von Meyer ein). Lukis Schreinerarbeiten waren also für den Moment umsonst.

Wir konnten uns dies erlauben, weil Olten an diesem Tag wohl nicht in Bestbesetzung auflief. Scheinbar eignen sich bei den Dreitannenstädtern nicht alle Tage gleich gut, um Fussballspiele anzusetzen.

Coolman war in der 32. Minute für das 2:1 verantwortlich. So war auch mir wieder etwas wohler und ich konnte mich langsam aber sicher damit befassen, wie ich meinen Fauxpas am besten im Matchbericht kaschieren konnte.

Wir waren eigentlich klar überlegen, konnten aber nicht wirklich Profit daraus schlagen. Es fehlte immer ein Bisschen. Einmal die Kaltblütigkeit, einmal der letzte Pass und einmal der letzte Einsatz. Immerhin kamen wir kurz vor der Pause noch zu einem Elfmeter. Schalt lief an, der Torhüter legte sich in die rechte Ecke, das Tor war offen und unser Neuzugang verschoss trotzdem. Zum zweiten Mal bereits. Nach dem Spiel meinte er, er habe noch nie einen Penalty verschossen und jetzt bei Hägendorf bereits zwei. Und was meinte der Trainer? Scherz verdrehte die Augen und sagte, Schalt werde auch in Hägendorf keinen mehr verschiessen. Ab jetzt schiessen die Torhüter.

Dann war Pause. Das erste Mal in dieser Saison waren wir zur Pause, in einem Liga-Spiel, in Führung. Scherz war trotzdem sauer. Alles beim Alten also.

Gipsy erhöhte nach 50 Minuten das Score. Der Blick des Trainers an der Seitenlinie blieb aber versteinert. Es war kein gutes Spiel, aber die Gegenwehr von Olten hielt sich in Grenzen. Schalt scheiterte in der Folge mit einem Freistoss ans Lattenkreuz. Mit diesem Schuss war er übrigens näher dran, als mit seinem Elfmeter. Wir überlegen uns nun beim Verband zu beantragen, dass er seine Penaltys in Zukunft aus 25 Metern schiessen darf. Nach 65 Minuten reüssierte er dann doch noch mit einem satten Weitschuss. An der Kilbi in Kappel war dann sein Treffer auch immer wieder Thema. Seltsamerweise wurde die Schussdistanz beim Erzählen mit jedem Mal etwas grösser.

Das Spiel plätscherte dann bis zum Schluss vor sich hin. Zu einem Highlight kam es aber noch. Der alte Mann, der in seinen Träumen ab und zu für Juve aufläuft, wurde noch eigewechselt. Kurz vor Schluss liess er dann seine Klasse aufblitzen und schlenzte einen Ball, den er zuvor brillant gestoppt hatte, in den Winkel. Der Schiedsrichter notierte fürs Internet, Eigentor. Dies hat aber ausser ihm keiner so gesehen.

Fazit nach dem Spiel. Wir haben den «Turnaround» geschafft, Scherz ist trotzdem mies gelaunt, nichts Neues aus Hägendorf also. Und vielleicht noch etwas für Statistik Fans. Wir haben in dieser Saison einmal 45 Minuten zu Null gespielt. In der zweiten Halbzeit in Flumenthal. Komischerweise mit Zemp UND Bürgin gemeinsam auf dem Feld. Ein Schelm wer Böses denkt.