Die Zuschauer auf der Breite staunten nicht schlecht, als kurz vor dem Spiel gegen Deitingen bekannt gegeben wurde, dass Erfolgstrainer R. Scherz nicht länger Trainer der 1. Mannschaft ist. Nach intensiven Gesprächen wurde entschieden, dass die Abfindung von 52 Legosteinen bezahlt und Scherz in den Urlaub geschickt werden sollte.

Das neue Spielertrainer-Duo Keller/Zemp wurde somit vorgestellt und direkt ins kalte Wasser geworfen. Das unerfahrene Gespann kannte noch keinen einzigen Spieler aus dem Kader. Daher glich die Aufstellung, für welche sie sich entschieden haben, einem Losentscheid. Im Tor entschied das Trainergespann sich für den falschen Furrer, satte 30cm kleiner als der etatmässige Keeper. In der Abwehr spielten neben einem Mittelfeldspieler zwei Stürmer und das 5er Mittelfeld bestand aus einem zusammengewürfelten Haufen Kubb-Spieler und einem rechten Flügel, der seine Lunge bereits mit 16 an der Bartheke gegen zwei Sambucca-Shots eingetauscht hatte. Im Sturm dann zwei Mittelfeldspieler, die sich als einzige über ihre neue Position freuten.

Den Leader aus Deitingen interessierten diese Umstellungen sichtlich wenig, legte er doch gleich zu Beginn los wie die Müllabfuhr… eeeh Feuerwehr. Bereits nach wenigen Zeigerumdrehungen umspielte der Favorit unsere überforderte Abwehr und wurde ein erstes Mal gefährlich. Bei jedem Angriff wurde es heiss vor unserem Neo-Torhüter und es war keine Überraschung, als nach geschlagenen 6 Minuten der Ball ein erstes Mal im Netz zappelte. Unser Trainer Claude war derart erzürnt, dass er seinen Leopard-Jackett in Richtung Ersatzspieler warf. Nun hatte Deitingen Lunte gerochen, aber ehe sie das Score erhöhen konnten, tauchte Driton überraschenderweise und mutterseelenalleine vor dem gegnerischen Gehäuse auf. Leider verpasste er den Ausgleich knapp. Dies gefiel dem Deitinger Captain ganz und gar nicht und er peitschte sein Team weiter nach vorne. Diese Aktion zeigte ihre Wirkung und die Tore fielen im 5-Minuten-Takt. Wenigstens einmal durfte sich L. Furrer auszeichnen, indem er einen Elfmeter mit gütiger Mithilfe des Pfostens parieren konnte. 5:0 zur Pause. Wäre Scherz an diesem Tag an der Seitenlinie gestanden, hätte uns wohl ein Donnerwetter erwartet. Chefcoach Keller blieb aber ruhig, da er bemerkt haben musste, dass die von ihm gewählte Aufstellung der Grund des Übels war.

So stellte er beinahe alles um. Unter anderem mit dem Torwart schien er nicht zufrieden zu sein. Livio räumte seinen Platz für die neue Nr. 2, Robin. Ebenfalls eher klein gewachsen, dafür umso engagierter. Dieser Wechsel schien sich auszuzahlen. Alle anderen, inkl. die eigene Einwechslung des Spielertrainers, na ja… An der Seitenlinie übernahm Schreihals Zemp das Zepter. Die Pause nutzte er, um nach seinen zwei Flügelläufen in Durchgang eins wieder Luft zu bekommen. Dies schaffte er und wechselte gleich als erste Amtshandlung, nach einem leichtsinnigen Dribbling im Strafraum, die Nummer 4 aus und nach kurzem Zusammenstauchen direkt als Spielmacher wieder ein. Doch auch diese Aktion trug nicht viel Positives zum Spiel und Resultat bei. Hätte Bitterli seinen linken Fuss nicht zur zum Stehen, wäre der Anschlusstreffer schon früher möglich gewesen. Und Deitingen? Sie hatten wenigstens ein wenig Erbarmen und wechselten ebenfalls auf einigen Positionen. Immerhin erhöhten Sie das Score nicht im selben Takt wie in der ersten Halbzeit, was am eigenen Unvermögen und an unserem neuen Keeper lag. «Nur» zweimal musste er hinter sich greifen, als Stampfli ihn bezwingen konnte. Wir sind froh, dass es an diesem Tag kein Stängeli wurde. Wie hätten wir die unzähligen Kisten Bier auch trinken sollen, welche eine solche Niederlage gekostet hätte. Weniger froh, waren am Ende die Deitinger. Sie konnten die Null nicht halten, was an unserem Jungspund Herzig lag. Er fasste sich ein Herz und hämmerte das Spielgerät mit seinem schwächeren, linken Fuss in den Winkel. 1:7 und somit das Schlussresultat.

Eine solch schwache Leistung zum Abschluss. Das neue Trainergespann ist bereits nach dem 1. Spiel angezählt. Wer weiss, ob nicht doch René Scherz nach Fertigstellung seines Lego-Häuschens das nächste Training leiten wird. Die Zuschauer hofften dies bereits nach Spielabpfiff und skandierten “Keller/Zemp-Raus-Rufe”. Mit diesen beiden Hampelmännern an der Seite kann und wird es nicht weitergehen. Gut möglich, dass Frau Scherz auch in der nächsten Saison einige Anekdoten über die Ausrufe ihres Mannes auf unserer Webseite finden wird.

Viel Glück dem Fc Deitingen bei den Aufstiegsspielen!